Wozu braucht das Pferd Gleichbeine?

Gleichbeine - kleine Knochen, große Wirkung Wozu braucht ein Pferd eigentlich Gleichbeine?

Jeder lernt im Reiterpasslehrgang, wo die Gleichbeine sind, aber wer weiß schon, was für eine große Wirkung sie haben.Man kann kaum glauben, dass diese kleinen Knochen fast das gesamte Gewicht in der Belastungsphase tragen.Die oberen Gliedmaßen werden von den Gleichbeinen, deren minimale Bewegung der von den Sehnen begleitet und unterstützt wird, gehalten.

Durch dieses Hängemattenprinzip (Der Mittelfußknochen wird von den Gleichbeinen, dem Fesselträger und den Beugesehnen gestützt) kommt es zu einem Federn im Gelenk.Die Wirkung ist wie die der Stoßdämpfer im Auto.Wenn man
bedenkt, dass das Pferd nur auf einem Mittelfinger läuft und die Gelenke nur eine minimale Seitneigung haben , eine geniale Erfindung. Wenn die Gleichbeine nicht mehr bewegen, sind die Sehnen überlastet.Die Bewegungseinschränkung überlastet wiederum die Gelenke darüber und darunter. Spat, Schale, Hufknorpelverknöcherungen (siehe Präperat), Hufrollenerkrankungen und Verspannungen im Schulter- und Rückenbereich werden begünstigt. Die Bewegung des Fesselgelenks verschlechtert sich von einer leichten Steifheit oder häufigem Stolpern bis hin zur Stützbeinlahmheit, wenn sich die Sehnen entzündet haben. Nur wer sich gut mit der Anatomie des Pferdes auskennt, kann verklebte Gleichbeine lösen. Osteopathen mobilisieren anschließend das Gelenk und leiten den Besitzer an, die Therapie fortzusetzen. Einige Pferde laufen danach direkt besser. Es kann aber auch sein, dass sich die geschädigten Sehnen erst erholen müssen oder der Tierarzt entzündungshemmende Medikamente geben muss. Er kann z.B. auch eine Stoßwellentherapie, Akupunktur oder Lasertherapie einleiten. Es ist hilfreich dafür zu sorgen, dass sich Ihr Schmied bei Ihnen besonders wohl fühlt. Er kann mit wenig Aufwand viel Geld sparen.Z.B. kann ein minimales Brechen der Zehenkante, Problempferden das Abfußen enorm erleichtern. Osteopathie kann und soll den Tierarzt nicht ersetzen. Vielmehr trägt ein Zusammenspiel aller Pferdefachleute zur Genesung des Pferdes bei. Osteopathen beginnen eine Erstbehandlung (1 1/2 -2 Std.) mit einer umfangreichen Bewegungsanalyse. Anschließend werden fast alle Gelenke durchgetestet, so auch die Beweglichkeit der Gleichbeine. Die Reitanalyse hilft bei der Ursachenforschung.Zaumzeug und Zähne werden kontrolliert. Auf einem Befundbogen werden alle Auffälligkeiten notiert und miteinander in Verbindung gebracht. Der Besitzer wird nach seinen Möglichkeiten eingebunden und entscheidet den Verlauf der Therapie.

Fragen Sie Ihren Therapeuten vorher, ob er Gleichbeinblockaden lösen kann, denn die Technik erfordert sehr gute anatomische Kenntnisse und wird nicht von allen Therapeuten beherrscht.